bannertop6 2016 Kino neu

A+ A A-

Wohin steuert uns das Einzelhandelskonzept? 2019

Einzelhandelskonzept soll Innenstadt schützen

In den letzten beiden Ausgaben unserer Mitgliederzeitung berichten wir bereits über das Einzelhandelskonzept, das unsere Innenstadt schützen soll und wie es in Bezug auf die Entwicklung des Nahversorgungsgebietes Burg West (B-Plan 60) umgesetzt wird.
Zur Erinnerung: die Vorhabenträger beabsichtigen eine Neuausrichtung der Märkte Aldi und Edeka unter Hinzunahme eines dm-Marktes.

Umleitung von Kundenströmen

Gegen eine zeitgemäße Anpassung des Erscheinungsbildes und der moderaten Erweiterung der Verkaufsflächen ist nichts einzuwenden, wenn es nicht mit einer Sortimentserweiterung einhergeht, wie das CIMA-Gutachten darlegt.
Der zusätzlichen Errichtung eines dm- Marktes können wir allerdings nicht zustimmen.


Dieser Drogeriemarkt soll einzig und allein die Umleitung von Kundenströmen aus der Innenstadt und anderen Nahversorgungs-Standorten bewirken. Diese Verlagerung wird auch von dem CIMA-Gutachten, das die Stadt Fehmarn extra zu diesem Zweck in Auftrag gegeben hat, bestätigt.


Die CIMA führt Innenstadt-Umsatzverluste von 14,9 % bei Lebensmitteln und 50 % bei Drogerie-Artikeln auf.
Fachleute halten diese Zahlen eher für zu gering.

Abwanderung von Kunden

Die Hafen-City-Universität Hamburg (HCU) bestätigt in einer Analyse für ähnliche Fälle, dass z.B. Shopping- und Outlet-Center vor den Toren der Stadt die innerstädtischen Handelscentren nicht ergänzen, sondern diese ersetzen.
Der Bestand des Drogeriemarktes Rossmann gerät in Gefahr.
Die Abwanderung von Kunden aus allen anderen Geschäften der Innenstadt wäre unausweichlich, denn die sogenannten Randsortimente decken mittlerweile auch die Sortimente der Fachgeschäfte ab.
In einem „Lebensmittel“-Discounter umfasste das Randsortiment am 17.01.2019 immerhin 62 Palletten-Stellplätze. Und das ist nur ein Bruchteil von dem, was dieser Discounter aufstellen dürfte.
Es finden sich auch immer mehr zentrenrelevante Artikel in den Randsortimenten.

Folgen der Erweiterung

Was würde eine maßlose Ausdehnung von Verkaufsflächen am Stadtrand Burg West für unsere Innenstadt bedeuten?

☛ Das historische, kulturelle Wirtschafts-Zentrum Fehmarns
würde zerstört
☛ Die Vollversorgung der zentrumsna- hen Bevölkerung würde vernichtet.

Ein Unding auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Bau- und Umweltaus-schuss auf seiner Sitzung vom 22.11.2018 beschlossen hat, dass im Ortszentrum Burg die ortsgebundene Wohnbevölkerung erhalten und möglichst auch vermehrt werden soll.

Das idyllische Stadtzentrum Fehmarns, ein Kleinod für Gäste und Einheimische würde aufgegeben. Handel und Gastronomie geraten in Existenzgefahr.

Städtebauliche Effekte drohen:

☛ Schließen von Einzelhandels-
betrieben
☛ Gastronomie ist betroffen
☛ Unterversorgung der zentrumsnahen,
fußläufigen Bevölkerung
☛ Wertverlust der Immobilien
☛ Verödung der Innenstadt

Kritische Beurteilung weiterer Entwicklung bzw. Bestand anderer Nahversorger, z.B. Petersdorf, Burgtiefe (lt. CIMA-Gutachten).
Und außerdem: Die verkehrliche Anbindung des Gewerbegebietes West ist unzureichend und kann zusätzliche Kundenströme nicht aufnehmen.
Es ist nicht hinzunehmen, dass durch diesen Verkehrs-Engpass der Verkehrsfluss in und aus der Burger Innenstadt zum Erliegen kommt – und zwar weder für Bewohner, Kunden noch Rettungsdienste.

Die Politik kann durch entsprechende Beschlüsse über Bauleitpläne und Sortimentsbeschränkungen Einfluss auf die weitere Entwicklung nehmen.

Schutz durch die Politik notwendig

Die Wirtschaftsbetriebe der Burger Innenstadt sind z.B. durch Denkmalschutz und Gestaltungssatzung in ihrer Entwicklung stark eingeschränkt.
Sie dürfen den Schutz durch die Politik für sich in Anspruch nehmen.
Der Vorstand von ABA hat anlässlich vieler Treffen mit den Vorhabenträgern, der Politik und der Stadtverwaltung mehrfach eindringlich Stellung zum Thema genommen.
Aber auch alle Betroffenen der Burger Innenstadt sind aufgefordert, sich persönlich zu der Problematik zu äußern.

Claus-Michael Rathjen – AK 3

7. Ausgabe (2019)
In den Ausgaben 5 (2017) und Ausgabe 6 (2018) unserer Mitgliederzeitung haben wir ausführlich über das Einzelhandelskonzept für die Stadt Fehmarn berichtet. In der "Jubiläumsausgabe 10 Jahre ABA" Ausgabe 7 (2019) hat Claus-Michael Rathjen bereits Teil III veröffentlicht.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.