Wohin steuert uns das Einzelhandelskonzept? 2018
In der Ausgabe 5 (2017) unserer Mitgliederzeitung haben wir ausführlich über das Einzelhandelskonzept für die Stadt Fehmarn berichtet.
Einstimmiger Beschluss im März 2017
Die Stadtvertretung beschloss am 30.03.2017 gem. Vorlage 2017-022 einstimmig (19 Ja- und 0 Nein-Stimmen) das von CIMA vorgelegte Einzelhandelskonzept. Hierüber haben wir uns sehr gefreut, da das Einzelhandelskonzept nun die Leitlinien für die zukünftigen Entscheidungen der Stadt Fehmarn zur Stellung des Einzelhandels vorgibt.
Gegensätzlicher Beschluss im November 2017
Im Bau- und Umweltausschuss am 28.11.2017 wurde über eine „Änderung des B-Plans Nr. 60 der Stadt Fehmarn für ein Gebiet im Ortsteil Burg/Fehmarn (Edeka und Aldi)– Erweiterung der Handelsmärkte“ ein ganz gegensätzlicher Beschluss gefasst.
Der Bauausschuss hat sich durch ein Gutachten, eigens angefertigt für den Investor, überzeugen lassen und stimmte mit 7 Ja- und 4 Nein-Stimmen für das geplante Großprojekt.
In dem vorgelegten Investoren-Gutachten ist jedoch auch zu lesen: „Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle sagen, dass die geplante Neuordnung und Modernisierung des bestehenden Verbundstandortes Aldi und Edeka am Sonderstandort Burg-West mit den Empfehlungen und Zielen des Einzelhandelskonzeptes vereinbar ist, wenn negative städtebauliche Auswirkungen auf den zentralen Versorgungsbereich und die ergänzenden Nahversorgungsbereiche im Stadtgebiet ausgeschlossen werden können.“ Können diese Auswirkungen wirklich ausgeschlossen werden?
Gutachten aufgeweicht
Wir sind über diesen um 180° gegensätzlichen Beschluss des Bauausschusses sehr verwundert, der das im März 2017 für
viel Steuergeld angefertigte und beschlossene Einzelhandelskonzept aufweicht und Tür und Tor für weitere großflächige Entwicklungen
in diesem Gebiet sorgt und damit das Eindringen in innerstädtische geschützte Sortimente forciert. Diese Entwicklung wird unsere attraktive Innenstadt gefährden, auch wenn – wie im Fehmarnschen Tageblatt zu lesen war – einige Stadtvertreter diese Gefahr überhaupt nicht sehen. Wir halten diese inkompetenten Äußerungen der Stadtvertreter für leichtfertig, unüberlegt und gefährlich.
Widerspruch
Gegen den Beschluss des Bau- und Umweltausschusses vom 28.11.2017 haben ungefähr 100 Unternehmen aus der Innenstadt
sowie Arbeitnehmer und Bürger Widerspruch eingelegt.
Wir werden mit der Stadt Fehmarn und den Stadtvertretern weitere Diskussionen über dieses Thema führen müssen.
Andreas Joswig und Claus-Michael Rathjen - AK 3
6. Ausgabe (2018)